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CD-DETAILS THE TOURNIQUET [MAGNET]

Magnet

The Tourniquet [Pop]


RELEASE: 27.01.2006


LABEL: eastwest

VERTRIEB: Warner Music Group

WEBSITE: www.homeofmagnet.com/

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Aus Bergen kommt der Kult. Ob Rock, Pop oder Elektro, die Stadt in Norwegen gilt seit einigen Monaten als absolute Speerspitze für Innovation und große Musik. Aber einer von ihnen fällt bei all diesem Überschwang an Individualitäten noch heraus, und dies, gerade weil er leise ist und vorsichtig. Weil er auf die lauten Töne verzichtet und statt mit der Tür ins Haus zu fallen auf einer Feder dahergeschwebt zu kommen scheint. Even Johansen ist MAGNET und legt nun mit The Tourniquet sein zweites Album vor. Ein wundervolles Stück Musik, das so viel mystische Energie mitbringt wie das Debüt On Your Side, welches im vorletzten Jahr vor allem die sonst so zurückhaltende britische Presse begeisterte.

Die Sunday Times, The Big Issue und Q schwärmten vom einzigartigen Charme MAGNETs, Dazed & Confused kamen bei „wunderschönen Pop-Melodien, die wie Ebbe und Flut über die Slide-Gitarre fließen“ in Träumen, i-D ergaben sich den „außergewöhnlichen Songs“ angesichts der EPs Where Happiness Lives, Chasing Dreams, The Day We Left Town und dem Debüt-Longplayer On Your Side. Selbst aus der Welt des tanzorientierten Pops erhielten Evens Geschichten um Liebe, Leben und Verlust großen Zuspruch. Er wurde mittelgroßer Star in seiner Heimat Norwegen und bedachte einige hoch angesehene Soundtracks mit tief unter die Haut gehenden Songs, etwa O.C. (in Deutschland: O.C. California) und Six Feet Under. Zum heimlichen Hit wurde das Dylan-Cover Lay Lady Lay, das Even im Duett mit Gemma Hayes zeigte, die zurzeit große Erfolge mit ihrem Beitrag zum Soundtrack von Mr. & Mrs. Smith feiert. Die letzte Monate konnte man MAGNET dann live und in bester Bühnengesellschaft erleben: Auf Tour mit den Doves, mit Ed Harcourt, Gemma Hayes, Zero 7, mit A-Ha auf Open-Air-Konzerten vor 30.000 Zuschauern und zu vielen anderen Gelegenheiten.

Viele Fans lieben vor allem den starken melancholischen Zug in MAGNETs Songs, der ihnen auf On Your Side rundum Trost und Geborgenheit gab. Und auch, wenn die unergründliche Traurigkeit von On Your Side vielleicht etwas an Schärfe verloren hat, bewahrt The Tourniquet all die Wärme, Zartheit und das wissend-kontemplative Lächeln, das auch den Vorgänger ausgezeichnet hat. Nicht, dass The Tourniquet den Inbegriff puren Optimismus bedeutet, aber die Songs sind doch in jenem wiedergeboren. Dementsprechend lädt die erste Single und der Opener des Albums, Hold On gleich mit offenen Armen ein: „You’re not alone,“ umschwärmt uns der Sänger mit dem unwiderstehlichen Seufzen in der Stimme, „You’ll get through this if you hold on / Cause the truth is you’re not alone...“ und schwingt sich in diesem Refrain zu wahrem Hymnencharakter auf. Wer könnte da noch widerstehen?

An anderen Stellen exerziert On Your Side vor, wie etwas klingt, das man ein majestätisches Pop-Album nennen könnte. Die scheinbare Naivität eines Songs wie Believe, der ebenfalls in einen großartigen Refrain ausbricht, der dann folgende dynamische Groove von Fall At Your Feet und Blow By Blow, die MAGNET von der souveränsten Seite zeigen: melodiestark, empfindsam und seiner selbst in stiller Ausgeglichenheit vollkommen sicher. Einst von einem Journalisten als „Thom Yorke, gefangen in einem David Lynch-Film“ bezeichnet, ist Even Johansen hier vollkommen er selbst, der ein kinematisches Meisterwerk a la Sophia Coppola mit einem kleinen Lynch-Dreh abliefert, weil es eben Spaß macht.

Aus Lockerbie, Schottland, ist Even nun wieder in seine Heimat, eine Insel knapp außerhalb Bergens, an Norwegens Westküste, zurückgekehrt. Zwischen Fjord, Meer und Wald hat er in ausgeglichener Heimarbeit ein wundervoll emotionales Album eingespielt, das seine ganz eigene, unverwechselbare Note besitzt.

Unterstützung erhielt er dabei von Jason Falkner (Jellyfish), der bereits mit Beck, Air und anderen im Studio stand und für eine kollaborative Balance sorgte, die in Los Angeles ihren letzten Schliff erhielt. „Wir sind ganz unterschiedlich an die Dinge herangegangen,“ so Even. „Jason nimmt seine Pop-Idee sehr ernst. Für mich besteht der Unterschied zum vorigen Album darin, dass es so klingt, als hätte es mehr Spaß gemacht. Hat es auch,“ erklärt Even. Oder, wie er in The Pacemaker singt: „round for round, only un-cool will travel on gravel ground…” - bei MAGNET geht es nicht um Mode oder Hip-Sein, sondern um Gefühle und Seele, die bloßgelegt werden – eben um das, worum es traditionell bei Musik geht.
Man muss sich nur von MAGNET führen lassen…

MAGNET kleiner Führer zu The Tourniquet:

Hold On – Für mich ist das eine Soul-Ballade mit einem Beach Boys-Outro und bedeutet…? Nun ja, ich denke, es bedeutet was alle guten Soul-Balladen sagen: Die guten Zeiten werden kommen. Ich fand, es ist ein positiver Weg, um das Album beginnen zu lassen.”

Duracellia – Eine Liebesgeschichte. Klar und einfach, es ist genau das drin, was drauf steht. Manchmal sind die einfachsten Dinge am schwersten zu erklären. Vielleicht ein Liebeslied für einen Mann, der mit Duracell-Batterien läuft, vielleicht auch nicht.”

The Pacemaker – Auf seine Art ein Trinklied, aber nicht direkt. Es geht um jemanden, von dem Du weißt, dass er zuviel trinkt. Jeder kennt so einen Menschen, das ist ein universelles Problem. Es geht um Realisation und Reaktivierung.”

Believe – Vielleicht der erste “Pop”-Song von MAGNET. Wenn man Songs schreibt, ist es ziemlich schwierig, die ganze Zeit positiv zu sein. Ich glaube, es ist die Sicht eines Musikers, wenn er ein Album macht; du musst positiv sein… und wenn du an etwas oder jemanden glaubst, dann am besten an dich selbst.”

All You Ask – Wahrscheinlich MAGNETs erstes Schlaflied. Ich wusste immer, dass ich eines in mir habe und diesmal bin ich ihm ziemlich nahe gekommen. Es ist sehr subtil, eine nette und angenehme Reise durch die Welt von MAGNET.

Deadlock (It’s Over) – Einfach gesprochen, der positivste Trennungs-Song, den ich je geschrieben habe. Keine Komplikationen, kein Streit. Als wenn eine Promi-Ehe scheitert. Alles bleibt freundlich und würdevoll angesichts eines offensichtlichen Verlust.

Fall At Your Feet – Ein paar alte Ideen bilden die Grundlage für Fall At Your Feet. Vielleicht die letzten Ausläufer für mein MAGNET-Indie-Selbstverständnis, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Song. Es macht immer Spaß, ein paar Melodien hinein zu werfen und den Hauch eines klassischen Lovesongs zu erwecken.”

Blow By Blow – Ein Song über die alte Metapher, Blut aus einem Stein herauszupressen. Kann wahrscheinlich auf jede komplizierte Situation und jedes schwierige Vorhaben bezogen werden, welche das Leben so bereithält. Ich finde, wenn man Musik hört, muss man eine innere Verbindung damit eingehen können. Naja, vielleicht bin ich ja ein einfacher Typ mit einfachen Gefühlen, und viele Menschen können sich darin wiederfinden.”

Miss Her So – Man muss nicht gerade Atomphysik studiert haben, um den Song zu kapieren. Es ist so eine Art Reisebericht, wenn man sich in Shanghai oder Vladivostok oder so verlaufen hat. Das Leben on the road wird nach einer Zeit der lange, lange, lange Weg nach Hause, und man hat einen Sprung im Schritt und ein Lied im Herzen.”

Jaws – Würde es jemanden überraschen zu erfahren, dass das ein Liebeslied ist? Nein. Es ist der einzige Song mit Streichern, also musste es der letzte Song sein, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. So etwas ist ziemlich teuer, wenn man es auf ein Album packen will, also muss man sehen, dass es sein Geld auch wert ist…. ha! Dies ist ein Song für irgendjemanden, über irgendjemanden… und um das Album schön zu beenden.”

Tracklist:

1. Hold On
2. Duracellia
3. The Pacemaker
4. Believe
5. All You Ask
6. Deadlock
7. Fall At Your Feet
8. Blow By Blow
9. Miss Her So
10. Jaws

(Quelle: Warner Music)


FORMAT: CD


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