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CD-DETAILS HAPPYLAND [JENSSEN, AMANDA]

Jenssen, Amanda

Happyland [Pop]


RELEASE: 07.05.2010


LABEL: No, Butyes

VERTRIEB: Sony Music

WEBSITE: www.amanda-jenssen.se

Happyland MySpace Amazon 

Die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren kaum ein paar Monate alt, da bescherte uns die berühmteste Band Skandinaviens einen Pop-Klassiker, dessen Titel das unbarmherzige Gesetz des Musik-Business treffender auf den Punkt bringt als jede andere zeitgenössische Komposition davor oder danach: Abbas „The Winner Takes It All“.

30 Jahre später erscheint mit der Schwedin Amanda Jenssen eine junge Sängerin und Songwriterin auf der europäischen Bildfläche, die das bislang als unumstößlich geltende Regelwerk des Pop mit einem Schlag völlig ad Absurdum führt. Als „ewige Zweitplatzierte“ bei Awardshows und TV-Wettbewerben gelang es der 22-Jährigen in den vergangenen zwei Jahren, sich zu einem der erfolgreichsten und populärsten Stars des nordeuropäischen Königreichs zu entwickeln. Dabei glückte es der aus der südschwedischen 76.000-Seelen-Gemeinde Lund stammenden Musikerin, Generations- und Genre-übergreifend die Zuneigung und Gunst verschiedenster Menschen auf sich zu vereinen. Ob trendy Hipster, bodenständige Radiopop-Fans, audiophile Musikliebhaber oder Chart-Fanatiker: Ihre Landsleute liegen der bezaubernden Künstlerin zu Füßen, und in nahezu jedem gut sortierten schwedischen Haushalt findet sich mindestens einer ihrer Longplayer. Die Amanda-Mania breitete sich im 9-Millionen-Einwohner-Staat so dermaßen rasend aus, dass die Presse der Epidemie sogar einen eigenen Namen gab: „Morbus Amandaphilus Chronicum“, kurz: „Amandaism“.

Dabei fing die ganze Sache alles andere als vielversprechend an: Beim Finale der schwedischen TV-Show „Pop Idol“ hatte Amanda 2007 – wenngleich knapp – den undankbaren 2. Platz belegt. In den meisten Fällen ist eine derartige Niederlage gleichbedeutend mit einem vorzeitigen und unwiederbringlichen Karriere-Ende. Nicht so im Falle Amanda Jenssen. Mit ihren beeindruckenden Auftritten im Rahmen der Sendung, bei der sie u. a. mit Interpretationen des Leonard-Cohen-Klassikers „Hallelujah“ und der Elvis-Debütsingle „That’s Alright Mama“ für zahlreiche Gänsehaut- und „Showstopping“-Momente sorgte, hatte sie eine ausreichende Zahl an Talentscouts auf sich aufmerksam gemacht, um bereits ein halbes Jahr später einen Major-Plattenvertrag zu landen. Den Singles „Do You Love Me“ und „Amarula Tree“ (das sie in Zusammenarbeit mit dem Wannadies-Gitarristen Pär Wiksten geschrieben hatte) folgte im Mai 2008 die Veröffentlichung des Debütalbums „Killing My Darlings“, das sich umgehend an die Spitze der schwedischen Charts setzte, Doppelplatin-Status erreichte und das meistverkaufte Album des Jahres war.

Im Oktober 2009 erschien mit „Happyland“ der nicht minder erfolgreiche Follow-Up. Für 2010 hat sich die umtriebige Chanteuse nun in den Kopf gesetzt, auch den Rest Europas mit ihrer außergewöhnlichen Musik zu beglücken, die so viele Menschen unterschiedlichster Herkunft und Alters zu fesseln im Stande ist.

Die Erklärung über die erstaunlich breite Zielgruppe, die sich für die junge Musikerin begeistern kann, findet sich dabei keineswegs alleine im gekonnt inszenierten Musikgenre-Mix, den Amanda Jenssen so vortrefflich in ihrer Musik zu vereinen weiß. Musikfans und –Kritiker in ihrer Heimat stoßen in ihren Songs auf die Energie und die Fröhlichkeit von Cab Colloway, das Drama und die Tiefe von Edith Piaf und Nina Simone, aber auch die Traurigkeit von Nick Drake, die Verrücktheit von Tom Waits und die Harmonie der Walker Brothers.

Nicht minder betörend und einnehmend ist allerdings die Art und Weise, wie die Schwedin ihre Musik präsentiert. Mal als Femme Fatale, die einem 40er-Jahre-Holllywood-Film entsprungen sein könnte, dann wieder barfuß auf der Bühne bei einem Open-Air-Konzert, mal temperamentvoll und offensiv, dann wieder anämisch und entrückt – die bildhübsche Anfang-Zwanzigerin, in der nicht wenige ihrer Anhänger sogar eine Außerirdische zu sehen glauben, versteht es auf Vortrefflichste, ihr Publikum stets aufs Neue zu überraschen, ihrem Stil dennoch in jeder Sekunde instinktsicher treu zu bleiben. Etwaige Fragen nach ihrer beeindruckenden Fähigkeit, neben ihrer Musik auch in visuellen Stilfragen stets auf der Höhe zu sein, beantwortet sie u. a. mit einem knappen: „I am pretty young – but I’ve got an old soul“.

Mindestens so wichtig wie die Musik sind für Amanda Jenssen die Songtexte, die allesamt aus ihrer Feder stammen, tiefgehend und andächtig sind und das Gefühl herauf beschwören, das man hat, wenn die Nacht am schwärzesten ist – kurz bevor der Sonnenaufgang naht mit dem sich alles ändert. Der Übergang in eine neue Zeit, der Übergang zu Licht und Leben. Einsamkeit und Flucht tauchen als Themen an vielen Stellen in ihren Songs auf, aber auch von Versöhnung, Liebe und Leidenschaft ist zu hören. Alles passt an diesen Ort, den Amanda „Happyland“ nennt – ein Zufluchtsort, bestimmt von Dekadenz und Wirklichkeitsflucht, aber auch voll von Geschichten, Begegnungen und unsterblicher Hoffnung.

„’Happyland’ ist wie ein Buch, in dem jeder Song ein Kapitel ist“, erklärt sie. „Ein Buch, an dem über anderthalb Jahre geschrieben wurde, in Tour-Bussen und in langen Nächten in meiner Einzimmerwohnung im Süden von Stockholm. Es ist stark und wirklich persönlich, rein und gleichzeitig schmutzig und voll überschwänglicher Eleganz. Ich hatte das Glück und das Vergnügen, mit allen zusammenarbeiten zu können, mit denen ich arbeiten wollte, und das immer nach meinen Bedingungen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe so viel Glück.“

Auf „Happyland“ sind große Balladen wie „Charlie“ und Wiegenliedern wie „Sing Me To Sleep“, aber auch Orchester-Hymnen wie „I Choose You“ und „Our Time“ zu hören. Mit schmutzigen Stücken wie „Borderline“ und „Save Me For A Day“ schafft Amanda ein Genre, das sie selbst „Gangster-Jazz“ nennt. Und schließlich sind da noch Songs wie „Common Henry“ und „The Rebounder“, die das starke Verlangen wecken, Amanda endlich einmal live zu sehen.

Für die Produktion schloss sich Amanda einmal mehr mit Pär Wiksten zusammen. Gemeinsam spielten sie das Album im renommierten „Atlantis Studio“ in Stockholm auf. Für die Abmischung, die in New York stattfand, wurde Brian Sperber verpflichtet, der bereits für Künstler wie Moby, Patti Smith, Black Sabbath und Julian Casablancas arbeitete.

Amanda Jenssen live - Tourdates 2020

  • 27.09.2010 Leipzig - Moritzbastei
  • 26.09.2010 München - Ampere
  • 28.09.2010 Berlin – Lido
  • 30.09.2010 Köln – Stadtgarten
  • 01.10.2010 Frankfurt – Batschkapp

(Quelle: Sony Music, 2010)


FORMAT: CD


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