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CD-DETAILS STEREOFACE [STEREOFACE]


Monkey

Stereoface

Stereoface [Rock / Alternative]


RELEASE: 15.08.2008


LABEL: Monkey

VERTRIEB: Broken Silence

WEBSITE: www.stereofacemusic.com

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Es gibt da diese eine, signifikante Szene in „Blow Up“, dem 60er Jahre-Kult-Film von Michelangelo Antonioni: der Photograf Thomas (alias David Hemmings) verirrt sich in ein Konzert der Yardbirds. Ein regungsloses Publikum starrt auf eine ekstatische Band. Der Gitarrist ärgert sich darüber, daß der Verstärker nicht richtig funktioniert und zertrümmert an ihm wütend seine Gitarre. Den abgebrochenen Hals wirft er in die Menge, die – plötzlich zum Leben erwacht – nach dieser Trophäe giert. Und sich dafür umzubringen droht. Thomas fängt das Teil, verteidigt es vehement und flieht mit ihm nach draußen, wo er bei nochmaliger Begutachtung dessen völlige Wertlosigkeit realisiert und es wegwirft.

Ein Sinnbild für den Status von Rockmusik anno 2008? Ein Vexierspiel der Bedeutungen und Bedeutungslosigkeiten? Ein Spiegel, der einen Rückspiegel abbildet – und damit unseren Blick nicht zurück, sondern nach vorne lenkt? Und, wenn ja, was hat das alles mit Stereoface zu tun?

Jede Menge. Stereoface sind Benny Musenbichler (Schlagzeug), Lukas Schneeberger (Bass), Nino Kadletz (Gitarre) und Paul Pfleger (Stimme, Gitarre). Allesamt viel zu jung, um „Blow Up“ im Zeitkontext erlebt zu haben. Aber alt genug, um den Film zu verehren. Die Yardbirds. The Beatles. Die Rolling Stones. Who. Small Faces. Und natürlich die ganze nachfolgende Britpop-Armada, von Paul Weller und den Jam über Oasis bis hin zu den Arctic Monkeys.

Geht das überhaupt, Pop und Rock mit eindeutig britischem Einschlag aus Graz, der heimeligen Hauptstadt der Steiermark? Es geht. Und wie. Das Selbstbewusstsein, die Frische, Unbekümmertheit und Rotzigkeit, mit der das anno 2004 gegründete Quartett antritt, um den Rest des Landes, eventuell auch den ganzen Kontinent (um nicht gleich den ganzen Globus einzusacken) zu erobern, überzeugt. Treibende Beats und leicht angezerrte Gitarrensaiten sind eventuell Standard. Auch die rauhe Stimme des Sängers ist im Rocker-Club noch kein Alleinstellungsmerkmal. Aber die Fähigkeit von Pfleger & Co., wiedererkennbare Songs zu schreiben, darunter auch den einen oder anderen potentiellen Klassiker, das hebt Stereoface rasch und kräftig aus dem Meer der Mittelmässigkeit heraus.

Retro? Wenn man will: ja. Aber das Stereogesicht blickt eben nicht nur zurück, sondern auch entschieden nach vorne. Das Spiel mit Rock’n’Roll-Versatzstücken, Mustern und Klischees ist hier ein lustvolles Wühlen in der Mottenkiste der Sixties, Seventies und Eighties. Da die Musikbranche seit jeher Hand in Hand mit der Mode geht, gibt es im Rahmen der Möglichkeiten (und Unmöglichkeiten) sowieso keine Tabus, Fehler oder Verbote. Die Bedeutungsschwere liegt im Auge des Betrachters. Es leben die Kontraste.

Stereoface standen seit 2004 bei unzähligen Guerilla Gigs in ganz Österreich (und darüber hinaus) auf der Bühne. Nicht zuletzt als Support Act von Bands wie Chikinki, den Young Knives, Wombats oder Sugarplum Fairy. Das Debütalbum (ursprünglich "Can’t Face The Mirror" betitelt, jetzt ohne Titel) erscheint am 28.03.2008. Elf Songs im unverfälschten Live-Sound, aufgenommen in den Grazer "Recorder Music Studios". Energetisch, roh und schizophren (im Sinn von doppeldeutig). Und: noch herrlich unschuldig. Blow ´em up!

(Quelle: Monkey)


FORMAT: CD


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