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CD-DETAILS GHOSTS FROM THE PAST [BANG GANG]

Bang Gang

Ghosts From The Past [Rock / Alternative]


RELEASE: 15.08.2008


LABEL: Discograph

VERTRIEB: Alive!

WEBSITE: www.banggang.net

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Bardi Johannsson alias Bang Gang ist ein hochgewachsener Isländer und ein Renaissance-Mann im ursprünglichsten Sinn: obsessiv, romantisch, verrückt - und jeder seiner vielen Begabungen 100%-ig verpflichtet. Er trat bereits als Produzent, Modedesigner, Drehbuchautor und Regisseur (u.a. für Islands erste TV-Erotic Show) in Erscheinung – und natürlich als Musiker, Sänger und Komponist. So hat er etwa für Armani, Yves Rocher, Lancia und die französische Bahn (die mit Keren Ann produzierte "TGV"-Melodie erreichte Millionen von Zuschauern) TV-Jingles geschaffen.



Sein Wunsch, in erster Linie den eigenen musikalischen Wünschen zu genügen, macht ihn zu einer Art isländischen Philipp Glass - und auch zu einem Bruder im Geiste von Jarvis Cocker, Beck Hansen und Brian Wilson. Er legt zum einen eine große Sensibilität für Popmusik an den Tag, zum anderen haben seine Arbeiten stets avantgardistische Züge. Seiner Art zu komponieren gelingt es, archetypische Rockmusik zu kreieren und sie zugleich neu zu definieren.

Vielleicht ist es die isolierte Lage Islands, die seinen Bewohnern solch einen Stolz auf ihre Eigenheit verleiht. Vielleicht ist es der nur dort anzutreffende Wechsel von zwanzig Stunden Tageslicht und zwanzig Stunden Dunkelheit, der die Zustände von Träumen und Wachen so verschwimmen lässt. Und dann ist da noch diese Landschaft von schmerzhaft schöner Strenge und Anmut, die in der Musik von Múm, Sigur Ros und eben auch in den melodievernarrten Kreationen von Bardi Johannsson ihre wundervolle Entsprechung findet.

Bardi Johannsson machte bereits 1996 unter dem Namen Bang Gang auf sich aufmerksam, doch erst vor acht Jahren fing er an, bei seinen vielfältigen Tätigkeiten auch seinen Geburtsnamen zu verwenden Das atmosphärische Debüt von Bang Gang namens „You“ (2000) konterkarierte dank seiner luftig-sanften Ausprägung den gewalttätig anmutenden Projektnamen auf schönste Weise.

Im Jahre 2003 bestätigten zwei gleichzeitig erschienene Alben Bardi Johannssons Ruf als Meister musikalischer Melancholie. Zum einen das zweite Bang-Gang-Album "Something Wrong", auf dem die Zartheit akustischer Songs auf abenteuerliche elektronische Experimente stieß. Zum anderen das Seitenprojekt Lady & Bird, ein androgynes Duo, das er mit der hochtalentierten – und mittlerweile weltweit erfolgreichen – Kosmopolitin Keren Ann Zeidel formierte. Dort bewies er ein Faible für Softrock-Hymnen wie „Suicide Is Painless“ und Velvet-Underground-Balladen. Und auch Keren Anns Alben „I’m Not Going Anywhere“ (2004), „Nolita“ (2005) und ihr jüngstes selbstbetiteltes Werk von 2007 profitierten von Johannssons Beteiligung.
Angespornt durch den Erfolg besagter Projekte, doch nie auf den eigenen Lorbeeren ausruhend, ging Bardi Johannsson in Europa, Japan und den USA auf Tour, bevor er sich wieder hinter die Kulissen zurückzog, um sich seinen zahlreichen Aktivitäten außerhalb des Scheinwerferlichts, sprich: seiner Arbeit als Regisseur und Soundtrack-Komponist, zuzuwenden. Denn Johansson ist ein ganzheitlicher Künstler, der sich einer großen Auswahl an Themen und Stilen widmet und dabei stets Geschmack beweist.

Er liebt die Kompositionen von Ennio Morricone und Serge Gainsbourg ebenso wie er eine Schwäche für Siebziger-Jahre-Hardrock hat. Zudem ist Bardi Johannsson davon überzeugt, dass es ihn frustrieren und krank machen würde, wenn er seine künstlerische Ausdruckskraft einzig auf die Popmusik beschränken würde. Und in der Tat war er in den letzten fünf Jahren alles andere als untätig: er war Ko-Regisseur des Kurzfilms "Red Death" (der 2004 im Pariser Centre Pompidou präsentiert wurde), schrieb Songtexte für verschiedene isländische Interpreten und komponierte diverse Soundtracks (u.a. zu "Africa United", "Eleven Men Out" in Kooperation mit der Band Minus, und zum schwedischen Horrorkultfilm "Haxan" von 1922, der 2006 auch als CD bei Discograph erschien), Jingles und Fernsehshow-Melodien.

Nichtsdestotrotz - und zu unserer großen Freude - hat sich Johannson nun wieder seiner ersten Liebe zugewandt: dem Songwriting. Und um nichts anderes handelt es sich beim dritten Bang-Gang-Album „Ghosts From The Past“, nämlich einer Sammlung tief berührender Songs voll melodischer Ausbrüche, wie sie heutzutage Seltenheitswert haben. Und trotz aller Kohärenz in den Streicherarrangements sind die Songs bestechend abwechslungsreich.

So reicht bei "I Know" das Spektrum von Hardrock-Hymne über nervösen New Wave bis hin zum Popsong in Reinkultur - durch und durch unwiderstehlich. Die emotionale Steigerung und der beinahe mystische Einsatz einer Opernstimme im Titelstück treibt einen die Tränen in die Augen. Und "Don’t Feel Ashamed" ist eine erhabene Komposition von ätherischer Feinheit, die an die besten Werke der Lotus Eaters und Cocteau Twins erinnert. Nur einige von vielen Beispielen, wie weit Bardi Johannssons Talent reicht.

Bardi Johansson liebt das Mystische und das Eklektische - er ist immer bereit die unerwartetsten Pfade einzuschlagen. Wie die Geister, die auf dem dritten Album von Bang Gang beschworen werden, verschwindet er plötzlich, um dann unverhofft wiederzuerscheinen, doch seine Musik geht uns nie aus dem Kopf.

Am 5. Juni dieses Jahres wird in Reykjavik die Veröffentlichung von "Ghost From The Past" auf ganz besondere Weise zelebriert: auf dem renommierten Reykjaviker Kunstfestival sind Bang Gang und Keren Ann eingeladen worden, das Abschlusskonzert zu bestreiten. Zu diesem Anlass werden Stücke von Keren Ann, Bang Gang und Lady & Bird vom achtzigköpfigen Icelandic National Symphony Orchestra (Dirigent: Daniel Kawka) in neuen Arrangements von Thorvaldur B. uraufgeführt.

Auswahl-Diskografie:

als Bang Gang:

„You“ (2000)
„Something Wrong“ (2003)
“Ghosts From The Past” (2008)

als Lady & Bird (mit Keren Ann)

„Lady and Bird“ (2003)

und unter eigenem Namen Bardi Johannsson

„Haxon“ (Soundtrack, 2006)

(Quelle: Sven-Erik Stephan, Beatsinternational, 2008)


FORMAT: CD


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