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CD-DETAILS FREIHEIT [CURSE]

Curse

Freiheit [HipHop / Rap]


RELEASE: 26.09.2008


LABEL: Subword Records

VERTRIEB: SonyBMG

WEBSITE: www.curse.de

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"Das Album heißt "Freiheit", denn es geht um die Freiheit im Herzen. Das Album ist mit genau diesem Gefühl - als Start, Weg und Ziel - entstanden. "Freiheit" bedeutet für mich das Lösen von Zwängen, das Auflösen von Grenzen und das Ablegen von einengenden Erwartungen. Musik und Kunst an sich, sollte nie aus Angst und mit Barrieren entstehen, sondern immer aus dem tiefen Bedürfnis heraus, Schranken und Mauern durchbrechen zu wollen.
"Freiheit" heißt Mut haben, los zu lassen, und sich von sicherem Boden weg zu bewegen, um neuen Boden zu finden. "Freiheit" heißt auch, das zu machen, was man für sich selbst als richtig empfindet, auch wenn die Menschen um uns herum anderes erwarten oder wünschen.
Das Album heißt "Freiheit", da es das höchste Ziel ist, musikalisch und lyrisch frei zu sein. Nur so bewegt man sich vorwärts auf seinem Weg, statt sich in eingefahrenen Straßen nur selbst zu kopieren."
- Curse, 2008

"Freiheit - was für ein großes Wort."

Wie klingt ein Album, das sich so ein großes Wort und Gefühl als Titel und Inhalt gewählt hat?
Zuerst, und in angenehmer Weise: unangestrengt, frisch, positiv - und frei. Es klingt nach Mut zu großen Arrangements mit Streichern und Bläsersätzen. Mut zu schonungslosen Texten. Mut zu feinsinnigem Humor. Mut zu viel Gesang und zu viel Melodie. Mut dazu, sich abseits jeglicher Genre-Grenzen zu begeben, um "frei" zu sein. Und vor allem Mut dazu, man selbst zu sein. Es klingt, als werfe hier ein Künstler den Ballast der Vergangenheit ab, um sich auf eine Reise zu dem zu begeben, was auch die erste Single des Albums verkündet: "Freiheit".

"Freiheit heißt: (...) wenn du weißt was du willst, dann tu es"

Curse beschreibt die Produktion von "Freiheit" auf humorvolle Weise: "Die Produktion war wie eine Achterbahnfahrt", lacht er. "Du denkst der Looping ist vorbei... und dann kommt der doppelte Looping! Aber am Ende ist man absolut euphorisiert".

Aus einer ersten 14-tägigen Session mit den Produzenten Sashliq, Claud und Nicolay (Foreign Exchange) in Patrices Kölner "Supow Studio" entstanden die ersten Ideen und Songs für "Freiheit". Auf dieser Grundlage entwickelte sich ein Album, bei dem Curse von Beginn an wusste: "(...)dass es um Musik an sich geht. Um Songs, die berühren und eine inhaltliche Relevanz für Menschen haben - egal welchen musikalischen Background sie haben". Bei "Freiheit" sind die Produzenten (neben weiteren auch Monroe, Farhot und Miki) nicht nur "Beatmaker" im klassischen Sinne, sondern Komponisten und Visionäre, mit denen Curse seine Vorstellungen und inneren Bilder zu Tönen werden lässt.

Erweitert hat Curse das Team nicht nur inhaltlich, sondern auch personell um viele versierte Live- und Studiomusiker, wie Lillo Scrimali (unter anderem bekannt als Arrangeur und Musical Director von Künstlern wie Joy Denalane, Freundeskreis und den Fantastischen Vier), der für das Album die herausragenden Streicher- und Blechbläser Arrangements schrieb. Bassmastah Haze, Livebassist von Curse (sowie Freundeskreis) grundierte etliche Songs mit seinen Basslines. Patrick Ahrend, der Produzent und Pianist des bewegenden Curse Klassikers Und Was Ist Jetzt kam für Freiheit erneut ins Studio und komponierte den metaphorisch-bildhaften Song Wenn Ich Die Welt aus Dir Erschaffen Könnte.

Besonders in diesem Song spiegelt sich für Curse exemplarisch die Charakteristiken des Albums wider: "Das ist für mich einer der herausragendsten Songs dieser Platte. Er bündelt in sich das, was ich bin, das, was ich gerade mache und das, was ich musikalisch und textlich ausdrücken will. Er verbindet Lyrik und musikalische Entwicklung."

"Freiheit muss man ausatmen!"

Vor allem lyrisch wartet Freiheit mit einer großen Vielfalt und Dichte auf, die erstaunt UND vor allem fesselt. Seit dem Debüt Feuerwasser trennen gerade die Texte ein Curse Album von der Masse deutscher HipHop-Veröffentlichungen. Doch Rap um Raps´ Willen ist hier kein Thema mehr. Am ehesten nähert sich Curse noch im Uptempo Song "Fantastisch" Szene-internen Befindlichkeiten an, nur um diese dann direkt weg zu wischen und seine Freiheit zu manifestieren: "Ich fühl mich fantastisch! (...) Schwerelos da wo Last ist, kein Platz für mich, da wo Hass ist".

Curse schafft es, den Hörer mit einem Gefühl der Leichtigkeit durch das gewichtige Album zu tragen: Auf Gold sinniert er nicht ganz ohne Zynismus über die eindeutigen Zweideutigkeiten im Leben, und auf "Du Sagst" widmet er sich seinem Lieblingsthema "Frauen und Männern" auf ebenso humorvolle Weise. Curse beobachtet Zwischenmenschliches scharf und fasst das Erlebte in Worte: Hier grotesk oder komisch, dort erschreckend und tragisch. Im Song Lila mit Jaguar Wright fängt sich der Hörer einen unerwartet harten Tiefschlag ein. Für die am Schluss extrem beschleunigte Geschichte des erstmals verliebten Mädchens im Teenager-Alter, das schwanger von Freund und Mutter im Stich gelassen wird, allein erziehend für drei Kinder zu sorgen hat und diese am Ende umbringt, braucht man Nerven. "Zu der Auflösung bin ich durch aktuelle Nachrichten gekommen. Wenn ich so etwas höre, frage ich mich immer ´Was passiert da? Weshalb macht es bei Menschen plötzlich - Klick? Was sind das für Missstände, in denen man leben muss, damit so etwas geschehen kann?" Vermutlich hat Curse Recht, wenn er über den u.a. durch "Die Farbe Lila" (Steven Spielberg, 1985) beeinflussten Song sagt: "So eine Geschichte bekommst du sonst wahrscheinlich nirgends. Auf einem Curse-Album besteht aber immer die Gefahr, auch mit solchen unangenehmen Dingen konfrontiert zu werden."

Fast wie als Wiedergutmachung wendet der Song "Willkommen Zurück" drei scheinbar ausweglose Schicksale am Ende zum Guten. Sinngemäß tut das auch das massive "Es Kann Passieren" mit Xavier Naidoo, in dem es mit Blick auf das Mögliche heißt "Stell Dir vor, Du hast Zeit zu reisen. Stell Dir vor, Du hast das Geld, um Dir selbst diese Welt zu zeigen. Stell Dir vor, Du wärst ruhig bei Stress. Stell Dir vor, das was Du Dir vornimmst - es wird durchgesetzt.".

Freiheit (...) bedeutet sich selbst zu erfüllen, anstatt die Erwartung von anderen Leuten"

Auffallend ist die Auswahl der Gäste auf "Freiheit": Mit Silbermond ("Bis zum Schluss") hat Curse eine sowohl unerwartete wie untypische Kombination gewählt, die allerdings alle eventuell aufkommenden Fragezeichen sofort in Ausrufezeichen verwandelt. Der Song beschreibt das Gefühl des Nicht-loslassen-Könnens in einer Liebesbeziehung, obwohl beiden Partnern klar ist, dass es keinen anderen Ausweg gibt. Stefanies glasklare, emotionale Stimme wirkt wie eine Balance zu Curse Worten, die zwischen Rationalität und Herzblut hin- und hergerissen scheinen. Auch auf den anderen Kollaborationen des Albums ergänzen sich Curse dichte Texte auf besondere Weise mit den Melodien der Gäste: Clueso singt mit dem Spirit eines Protestsongs auf dem selbstreflektierten "Ich kann nicht mehr". Curse guter Freund und Studiopartner Patrice zelebriert auf "Feier Dich Selbst" das Leben, und die amerikanische Soul-Geheimtipp Sängerin Jaguar Wright (Jay-Z, The Roots) entführt mit atmosphärischen Vocals auf gleich mehreren Songs in Klangerlebniswelten. "Alle Gäste auf dem Album habe ich auf Grund Ihrer musikalischen und menschlichen Nähe gewählt. Oft findet man Überschneidungen und Gemeinsamkeiten gerade dort, wo man sie am wenigsten vermutet - wenn man offen ist, und es zulässt".

"Freiheit (..) bedeutet Mut haben"

Das wohl aufsehenerregendste Feature auf "Freiheit" ist zweifelsohne der Gastauftritt von Marius Müller-Westernhagen - auf dem Titelsong selbst. Die Geschichte dieser Zusammenarbeit basiert auf einem Einfall, den Curse "Nachts nach einer Flasche Wein" im Studio hatte: "Ich saß da und dachte über den Albumtitel nach. Plötzlich schoss mir Westernhagens ´Freiheit´ in der Live-Version durch den Kopf und ich hatte die Idee, diese Stadion-Stimmung irgendwie in das Album zu transportieren. Anfangs dachte ich nur an ein Intro oder ein Outro. Mit dieser Idee habe ich mich an die Produzenten gewandt." Wenig später kam von Claud eine Fassung des Instrumentals zurück, in der das "Freiheit" - Sample zu einem tragenden Element des Songs gemacht wurde. "Das war absolutes Gänsehaut - Feeling. Gigantisch. Trotzdem dachte ich zuerst: Das kannst du vergessen. Das ist Westernhagen, das kriegen wir nicht durch."
Doch es kam anders. Nachdem der Song mehrmals fast in der Schublade gelandet wäre, war es am Ende die nicht ganz ernst gemeinte Drohung von Patrice, Curse aus dem Studio zu schmeißen, wenn er diese Idee verwerfen würde, die die Wende brachte. In nur einer Stunde schrieb Curse sieben Strophen und nahm eine fast achtminütige Version des Songs auf. Der Rest ist eine Geschichte für sich... an deren Ende Marius Müller-Westernhagen sich von der Idee und Curse´ Text so begeistert zeigte, dass er seine Unterstützung anbot; und nicht nur seine Freigabe erteilte, sondern extra für diese Version noch einmal in's Studio ging um seine legendären Zeilen neu ein zu singen. Das entstandene Stück klingt nun weder wie ein reguläres Sample, noch wie ein klassisches Feature: Es klingt wie die Neuauflage des Songs selbst. "Manchmal muss man der Vision freien Lauf lassen und sich nicht blockieren durch Zweifel oder Vorurteile. Wenn Ideen die Freiheit haben zu wachsen, dann haben neue, große Dinge Platz zu entstehen".

(Quelle: SonyBMG, 2008)


FORMAT: CD Extra / Enhanced CD


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