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CD-DETAILS KINGS AND QUEENS [JAMIE T]


(c) EMI

Jamie T

Kings And Queens [Pop]


RELEASE: 04.09.2009


LABEL: Virgin

VERTRIEB: EMI Music

WEBSITE: www.jamie-t.com/

Amazon 

Knapp zweieinhalb Jahre nach der Veröffentlichung seines Debütalbums „Panic Prevention“, das für den Mercury Award nominiert worden war, untermauert Jamie Treays mit seinem Nachfolgealbum „Kings & Queens“ seinen Ruf als einer der außergewöhnlichsten und aufregendsten jungen Musiker Großbritanniens.

Doch wie erklärt sich die relativ lange Pause? Nach dem immensen Erfolg seines Erstlingswerks mit mehr als 200.000 verkauften Alben allein in Großbritannien plus einer relativ hektischen Zeit, in der er kreuz und quer durch Europa, die USA und Australien tourte, fühlte Jamie sich einfach ausgebrannt und beschloss, sich für das zweite Album reichlich Zeit zu lassen und verschiedene musikalische Wege auszuprobieren. Zunächst einmal versuchte er sich an Folkmusic, doch das gab er schnell wieder auf, war es doch nach eigenem Befinden „etwas langweilig“. Es folgte eine 18 Monate dauernde intensive Arbeitsphase mit seinem Produzenten Ben Bones, deren einziges Ziel darin bestand, Musik zu komponieren, die die Menschen aufregend finden würden. Für Jamie war es eine anstrengende Zeit – eine Art kreativer Entzug, dessen einziges musikalisches Zwischenergebnis der glühende, von Sub Pop inspirierte Punk-Rap „Fire Fire” war, begleitet von einem aus dem Bauch heraus geschossenen Video, das anmutete wie ein Powell-Peralta-Skaterfilm aus den späten 80ern. Dieses Stück wurde in den Blogs zwar rauf und runter gespielt, ließ die Fans aber rätseln, was für eine Richtung der aus Wimbledon stammende Bursche nun eigentlich einschlagen würde.

Es bestand aber kein Grund zur Sorge. Jamie vermied die Falle, in die so viele tappen, wenn sie ihr zweites Album vorbereiten, unter anderem dadurch, dass er stets zwischen seinem Studio hinten im Gartenhäuschen und einem modern ausgestatteten Aufnahmestudio im Osten Londons pendelte. Außerdem blieb er fest bei seiner Entscheidung, keinerlei Musik zu veröffentlichen, wenn er nicht hundertprozentig zufrieden war. Jamie sieht die Sache so: „Ich habe mein zweites Album einfach gar nicht gemacht. Stattdessen habe ich mich mit meinem dritten beschäftigt.“

„Kings & Queens“ enthält elf Songs. Und was für welche. Die meisten sind kurz und knackig, mit treffenden Punchlines. Doch es gibt auch Songs, die langsam, verträumt, nahezu mysteriös klingen. Nach wie vor vermitteln sie diesen Hauch von Londoner Stadtleben und Chaos, doch sie sind weniger feierlich, eher nachdenklich und zunehmend lyrisch, behandeln im einen Moment die Realität des Alltags und schwingen dann plötzlich um zu cultural comedy, und fast zwangsläufig zu surrealen, bedrohlichen Nachtszenen. Oft klingt eine Verbindung heraus zwischen der düsteren und gewaltbereiten Stimmung auf den Straßen Londons in den frühen 80er Jahren und den offensichtlichen Parallelen zum Hier und Jetzt mit seiner von der Rezession arg gebeutelten Generation von Jugendlichen, die in der Erwartung aufgewachsen sind, Geld im Überfluss zu haben und sich nun durch undurchschaubare Fehler irgendwelcher Finanzhaie arbeitslos und von existentiellen Nöten geplagt wiederfinden. Aber hier kann keine Rede sein von klassischen und auch etwas angestrengten Protestsongs. Stattdessen bekommen wir Schnappschüsse der gestressten englischen Jugend, serviert von einem frühreifen Talent, das sich schnell in einen alerten, selbstbeherrschten Künstler entwickelt hat.

„Kings & Queens“ ist genau so geworden, wie es sich die Bewunderer von Jamie. T gewünscht hätten. Es hat eben jene Gossenlyrik, jene Wut und jenen witzigen Biss, die das erste Album prägten, und doch ist es härter, konzentrierter, selbstbewusster und hat noch bessere Melodien. Jamie ist mit der Arbeit sehr zufrieden und drückt seine Ambitionen in der für ihn typischen, etwas frechen und selbstironischen Art aus: „‘Panic Prevention‘ habe ich vor vier Jahren gemacht. Wenn dieses Album nicht anders klänge, wäre das eine Schande. Dieses Album entstand in einem Prozess von Stimmungen: erst ausflippen, dann Zuversicht, dann es-einfach-fertig-machen. Wenn dieses Album nur ein einziges Ziel erreichen sollte, dann wäre es, dass es die Leute zwingt, mich in Ruhe mein Ding machen zu lassen und zu akzeptieren, dass ich mir nichts vorschreiben lasse und bestimmt nicht mein Leben lang das gleiche machen werde. Es gibt Künstler, denen wir ihre Entwicklung zutrauen und erlauben, und ich möchte mir das Recht erarbeiten, auch so einer zu sein.“

Jamie .T und seine Band The Pacemakers haben soeben eine beeindruckende ausverkaufte Tour durch Großbritannien absolviert und auf dem Glastonbury Festival eine unvergleichliche Show hingelegt. Im Oktober werden sie wieder auf Tour gehen, diesmal auf ihre bis dato ausgiebigste Konzertreise durch Großbritannien.

(Quelle: EMI, 2009)


FORMAT: CD


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