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CD-DETAILS THE TROUBLE SOUP [ERIK SUMO BAND]


Viele Köche verderben nicht zwangsweise die Suppe...
Foto: Plattenfirma

Erik Sumo Band

The Trouble Soup [Rock / Alternative]


RELEASE: 19.02.2010


LABEL: Le Pop Musik

VERTRIEB: Groove Attack

WEBSITE: www.eriksumo.hu

The Trouble Soup MySpace Amazon 

Die nächste Poprevolution kommt aus Ungarn. Ausgerechnet aus einem Land, in dem internationale Musikkarrieren eher rar gesät sind.



Dabei gab es bereits vor vier Jahren heftige Lebenszeichen: Damals verbuchte ein Allroundkönner namens Erik Sumo, der im wirklichen Leben Ambrus Tövisházi heißt, einen satten Achtungserfolg mit seinem Debütalbum „My Rocky Mountain“. Pop, Dub, Jazz und ungarische Folk-Elemente verschränkten sich seinerzeit zu äußerst einprägsamen Melodien.

Inzwischen erwuchs die Erik Sumo Band zum 7-köpfigen Projekt; und das neue Album „The Trouble Soup“ ist ein überkochender Kessel mit großen Pophymnen. Explodierende Synthies, Ostblock-Zinnober, Indie und Progressive in Drei-Minuten-Opern wie sie auch die Flaming Lips oder die B-52's hätten schreiben können.

Keine Frage, die ungarische Popsaga muss umgeschrieben werden.

In ihrem Heimatland genießt die Erik Sumo Band Nationalheldenstatus. Fulminante Liveshows, ausgebufftes Songwriting. Die Singleauskopplung „Disco In My Head“ stand auf Platz 1 der ungarischen Radiocharts. Jetzt ist die Band reif für den nächsten Schritt: „The Trouble Soup“ erscheint weltweit bei Le Pop Musik.

Wenn Mastermind und Bandleader Ambrus Tövisházi über das musikalische Spektrum der Erik Sumo Band spricht, fallen so unterschiedliche Begriffe wie japanischer Folksong, Rockabilly, sozialistische Zeichentrickserien, Afrobeat, Chanson, Reggae… All diese Einflüsse finden sich auf den Songs von „The Trouble Soup“ wieder. Das klingt durchgeknallt, funktioniert aber wunderbar.

Tövisházi ist geprägt von einer spezifisch ungarischen Perspektive jenseits der üblichen Puszta-Folklore: „Sicher gibt es ungarische Elemente in unserer Musik. Ich beziehe mich da auf die 80er-Jahre, wo es viel Musik aus TV-Shows, Cartoons und ungarische Filme mit einem sehr eigenständigen Stil gab. Dazu kommen besondere Instrumente. Viele Ostblock-Länder hatten ihre eigenen Instrumentenkultur, zum Beispiel der DDR-Orgelhersteller Vermona Orgel. Geräte, die einen unverwechselbaren Klang haben. Ich liebe es, diese vergessenen Teile der 60er, 70er, 80er wiederzubeleben, deren Klang sich nicht mit dem westlicher Instrumente vergleichen lässt. Auf den Kassetten meines Vaters habe ich zudem viel alte Pop- und Rockmusik gehört, hauptsächlich amerikanische Gruppen. Mein Vater nahm damals Beach Boys oder Motown-Musik der 1970er von speziellen ungarischen Radiosendungen auf. Nachdem die ungarischen Grenzer 1989 die Zäune nach Österreich zerschnippelten, hagelte es neue Impulse.

„Äußere Einflüsse kamen dazu. Eine Band wie Stereolab oder Beck und sein Umgang mit Lo-Fi fesselten mich. Am Lo-Fi-Sound fasziniert mich die Art wie Geräusche in die Musik integriert werden. Geräusche sind ein sehr wichtiger Bestandteil von Musik.“

Seit damals wuchs das Soundimperium von Erik Sumo immer weiter an: Zwei Sängerinnen und ein Sänger, die sich mit den Lead-Vocals abwechseln und zusammen den Chor bilden, eine eingespielte Rhythm-Section und die wiederkehrenden Duelle zwischen Vintage-Orgel und E-Gitarre.

Für „The Trouble Soup“ war - neben der illustren Besetzung - die Produktionsweise entscheidend für den Sound der Band: „Wir haben Schlagzeug, Bass, Orgel und Gitarre in einem Original-1970er-Studio mit einer 24-Track-Tape-Maschine aufgenommen. Dort arbeitet eine echte Legende, der schon mit vielen älteren ungarischen Bands gearbeitet hat. Wobei eins klar sein muss: Wir wollen die Leute zum Tanzen bringen. Bass und Schlagzeug müssen krachen!“

Und „The Trouble Soup“ schlägt ein: Ein Album, das durchgehend vor Energie sprüht. Die Melodien bilden ein endlos geflochtenes Band. „The Trouble Soup“ wird so zum Non-Stop-Parforceritt durch den wundersamen Popkosmos der Erik Sumo Band, in dem sich Hit an Hit reiht.

Die Tracks im Einzelnen, kommentiert von Ambrus Tövisházi:

  1. „Loose Parts“. Ein sehr melancholisches Intro über die hässlichen Seiten der Stadt Budapest, die den Touristen verborgen bleibt.

  2. „Secon“ ist ein „fast und furious“ Popwerk von Erzsi. Der Arbeitstitel des Liedes war „The New French One“, weil Erzsi hier in einer gefakten pseudo-französischen Sprache singt, die selbst natürlich auch auf Französisch nichts bedeutet. Ein schneller Popsong, der live ebenfalls sehr gut funktioniert.

  3. „Show Me The Light“. Wir haben diesen Song oft live gespielt, und er hat sich über die Zeit sehr verändert. Anfangs war es ein relativ simpler Reggae-Song, auf dem Album ist es eher eine Mischung aus verschiedenen Richtungen: HipHop, Reggae mit einigen Rockelementen.

  4. „Dream Machine“. Anfangs war es ein eher verträumter Song, aber wir haben das Schlagzeug verändert, so dass es ein Offbeat-Song wurde. Ich finde aber, der Song trägt noch einige 60er Jahre Einflüsse in sich, französisches Chanson zum Beispiel.

  5. „License Plate Rock“ ist ein Afro-Blues, ein eher einfacher Song mit einem lauten Ende.

  6. „Little Worm Form Hungary“. Die Geschichte eines kleinen Wurmes, der anfängt, seinen eigenen Weg in die Erde zu gehen und irgendwann gelingt es ihm schließlich. Um herauszufinden, was ihm da gelingt, muss man schon dem Song folgen.

  7. „You Never Been My Friend“. Der Text entstand, als wir während der Schwangerschaft meiner Frau viele alte TV-Serien sahen, insbesondere "Hercule Poirot". Dieses Mysterium, dass einen Mord umgibt, findet sich in dem Song, in den Lyrics wieder. Der Refrain ist ein Musical-ähnliches, glorreiches Gebilde, wohingegen die Strophen eher Mystery-Drama sind.

  8. „Your Flame“ ist ein Song von Veronika auf Basis einer Autowerbung in Ungarn, die wir von einigen Jahren geschrieben haben. Das Feedback war so positiv, dass wir uns entschlossen haben, einen Song draus zu machen. Er spiegelt sehr gut unsere Liebe für die Musik der 60er Jahre wieder.

  9. „The Trouble Soup“ beginnt als japanischer Folksong, der zu einem Rockabilly-Sound mutiert, mit Erzsis wunderbarem Gesang und Veronikas melancholischem Timbre. Am Ende finden sich einige Elemente des zweiten Tracks wieder, die in einem unterschiedlichen Arrangement angespielt werden. Das Titelstück „The Trouble Soup“ ist damit auch eine Mischung des gesamten Albums.

  10. „Disco In My Head“. Die Vorabsingle ist wahrscheinlich der sentimentalste und melancholischste Song des Albums. Es geht um sehr persönliche, stille Gefühle, die ich für meine kleine Familie hege. Aber auf der anderen Seite ist zumindest der Refrain wieder sehr hymnisch.

  11. „Good And Relieved“ ist eine Hommage an das 80er Jahre-Revival, aber eigentlich ist es eine Ballade, von Veronika gesungen.

  12. „Erzsi Robs A Casio“ ist wieder mal Erzsi in Aktion. Sie verleiht dem Ganzen ihren eigenen aggressiven Punk-Sound, es ist wahrscheinlich der wildeste Song des ganzen Albums. Ein sehr erfolgreicher Song auf Konzerten.

  13. „Sleep Well Octopus“. Der Schlusstrack ist ein heiteres Stück in der Tradition von John Lennon.
Quelle: Sven-Erik Stephan, Beatsinternational, 2009)


FORMAT: CD


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