Das neue Album von MissinCat heißt schlicht und ergreifend „Wow“. Weil sie damit ihre Zuhörer begeistern und beeindrucken will und wird. Und auch sich selbst überraschen konnte. Denn „Wow“ klingt anders als „Back On My Feet”, ihr Solodebüt. Als Botschaft wie auch musikalisch.
Dem Minimalismus ist MissinCat auch auf „Wow“ durchaus treu geblieben. „Den habe ich wohl verinnerlicht“, glaubt die Wahl-Berlinerin. Und obwohl an der neuen Produktion zehn Musiker und zwei Duettpartner mit anderthalb Dutzend Instrumenten beteiligt waren, ist MissinCat weit davon entfernt, eine Orchesterplatte abgeliefert zu haben. Die ursprüngliche „Weniger ist mehr“-Idee hat lediglich eine andere Definition erfahren.
„Meine ideale Band hätte zwölf Musiker, von denen jeder aber nur ab und zu spielt“, ist MissinCat kein Fan von Tuttis, liebt viel mehr die Freiräume, leere Zimmer sozusagen. Instrumente sind für sie mehr wert, wenn sie wenig spielen. Zumal wenn es welche sind, die einen ganz eigenen, speziellen Charakter haben wie Banjo, Posaune, Mellotron, Melodica oder singende Säge. Sie alle nehmen uns mit auf eine Reise, provozieren bei jedem Rezipienten eigene, individuelle Assoziationen in Zeit und Raum.
So bekommt MissinCats Singer/Songwriter-Musik Facetten, die – divers wie ihre musikalischen Helden Beatles, Velvet Underground, Leonard Cohen, Nick Drake, Billy Holiday und Sigur Rós – neben unüberhörbaren Folk-, Indie- und LowFi-Pop-Elementen auch Kinderlied-, Filmmusik-, Zirkus-, Twang-, kammermusikalische, Jazzcombo-, Walzer- und unzählige andere Motive aufgreift.