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WEBSITE: www.wolfgangfrisch.com
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Als tragendes Mitglied der Sofa Surfers hat Wolfgang Frisch Downbeat-Geschichte geschrieben, mehrere Soundtracks komponiert und Remixe für Ennio Morricone, Roy Ayers, Femi Kuti und viele mehr produziert. So weit, so gut.
Nun betritt Wolfgang Frisch die Bühne im Alleingang und setzt seine ureigensten Ideen ohne die nötigen Kompromisse an ein Produzenzenkollektiv um. Und sein erstes Solo-Album “The Hundred” steckt voller Überraschungen. Denn obwohl die Sofa Surfers als basisdemokratische Soundwerkstatt fungieren, hat natürlich auch hier jeder seine speziellen Rollen – die von Wolfgang Frisch war immer die des experimentellen, rockigen Ideengebers. Seine sonischen Exkursionen führten ihn immer wieder zur Gitarre und den vielfältigen Möglichkeiten des Ausdrucks damit.
Sein Hauptfokus lag aber trotzdem immer auf dem elektronisch generiertem Klang, der Programmierung und der Produktion. Inspiriert von Mark Ribot, Fred Frith, King Crimson und den 1970ern im Allgemeinen, brachte Wolfgang Frisch immer ein wenig mehr Tiefe, mehr Kanten und Reibflächen, mehr psychedelische Farben in den cluborientierten Sound der Sofa Surfers.
“The Hundred” ist aber weder ein Rock-Free-Jazz-Impro-Massaker, noch eine Electronic-Dub-Schleife, sondern schlicht und einfach die Hörbarwerdung einer Verschränkung nur scheinbar widersprüchlicher Stile.
“The Hundred” ist vor allem ein reiches, vielschichtiges Werk mit viel Liebe zum Detail und einer, trotz aller Rockismen, verhangenen Grundstimmung. “The Hundred” ist aber auch vor allem musikalisch und zeigt die Fähigkeiten des Salzburger Mittdreißigers in voller Grösse: Wolfgang Frisch spielte alle Instrumente selbst ein, programmierte alles Elektronische und übernahm schließlich auch selbst die Produktion seines Debüts. Nur auf den Songs “Perpetually” und “Blood Rivers” tritt Gastvokalist Steve Mathewson von den Bostoner Brainmanagers auf den Plan. Mathewson, der auch schon mit Buffalo Tom spielte, fügt den beiden Songs mit seiner erdigen, souligen Stimme eine völlig neue Dimension hinzu.
Wolfgang Frisch ist nun der dritte “Solo Surfer” – würde man die Quersumme der Alben von Markus Kienzl, Wolfgang Schlögl aka I-Wolf und Wolfgang Frisch bilden, könnte der Kreis geschlossen werden, der den charakteristischen Sofa Surfers-Sound ausmacht: Kienzls dunkle Dancehall-Beats, I-Wolfs erdigen Elektro-Soul und Frischs körnige und tiefgründige Soundscapes.
Aber nicht nur die charakteristische Soundästhetik von "The Hundred“ ist etwas völlig Neues, ganz so als ob sich King Crimson mit 23 Skidoo bei einem AC/DC-Konzert treffen, auch die Veröffentlichung selbst hat etwas Spezielles: das Label Shield And Spear ist Wolfgang Frischs eigene Gründung, vorerst, um sein Debüt-Album in Eigenregie veröffentlichen zu können. Nachdem der Musiksektor derzeit einen tiefgreifenden Strukturwandel durchläuft, ist die Möglichkeit, selbstbestimmt das Publikum zu erreichen, eine neue Chance für Musikschaffende. Neben der
Veröffentlichung auf traditionellem Weg (Tonträger) nutzt Wolfgang Frisch auch neue Vermarktungsmöglichkeiten und das Internet, um seine Musik zu verbreiten.
Wer weiß, was die Zukunft und mit ihr andere Künstler, die sich von den subtilen Klangwelten des Wolfgang Frisch und Shield And Spear angezogen fühlen, noch alles so mit sich bringen?
“The Hundred” wird es auch bald live geben – auf der Bühne gemeinsam mit den Surfers Markus Kienzl und Michael Holzgruber in einem brandneuen Live-Outfit, ergänzt von Langzeit-Kollaborateur und Visual Artist Timo Novotny.
(Quelle: Groove Attack, Aug. 2008)
FORMAT: CD
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