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CD-DETAILS DEEP RAIN [DAWSON, JULIAN]

Dawson, Julian

Deep Rain [Rock / Alternative]


RELEASE: 05.09.2008


LABEL: Blue Rose

VERTRIEB: Soulfood


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JULIAN DAWSON, der englische Singer/Songwriter und Vollblutmusiker par excellence, hat für 2008 mal wieder ein umfangreiches Aktionspaket geschnürt. Neben einigen gut verteilten Auftritten quer durch Europa, dem Schreiben der letzten Kapitel eines Buches über Keyboards-Legende Nicky Hopkins und einer kompletten Neubearbeitung seiner Website, widmete er sich so ehrgeizig und intensiv wie lange nicht mehr einem brandneuen Albumprojekt: Im März fanden die Aufnahmen in Nashville statt, in den Folgemonaten wurde an Produktion und Coverart gefeilt, für den September das Release Date und eine Tour durch die deutsche Clublandschaft festgelegt - seine erste mit eigener Band seit 10 Jahren! Im Mittelpunkt all dieser Unternehmungen steht Deep Rain, ein wahrlich famoses Julian Dawson-Werk, das es mit den besten Veröffentlichungen im reichhaltigen Backkatalog des sympathischen Mittfünfzigers locker aufnehmen kann.

Seit über 30 Jahren steht Dawson auf den Bühnen dieser Welt, schreibt alleine oder mit namhaften Kollegen an wertigem Songmaterial, befindet sich in irgendeinem Aufnahmestudio, um für sich oder andere zu arrangieren, zu singen oder eine Vielzahl von verschiedenen Instrumenten zu spielen. Nach Soloanfängen in den Folkclubs von London zog es ihn zu Beginn der 80er in angesagte deutsche Studios, z.B. nach Köln, wo er mit Musikern aus dem Can-Umfeld zusammentraf. Von hier aus entstanden einige innovative Alben mit renommierten Leuten wie Rosko Gee, Jaki Liebezeit, Richard Thompson, Toots Thielemans oder P.P. Arnold. Seinen Status als vielseitiger europäischer Allroundprofi hat er in jener Zeit erworben, aber der Wunsch nach Anerkennung in den USA trat immer mehr in den Vordergrund. Also tauchte er ab 1990 folgerichtig in den zeitgenössischen Americana Folk ein, er schrieb profilierter und nur die besten Studiomusiker begleiteten ihn auf den nächsten Alben und Tourneen: E-Street Band-Bassist Garry Tallent als Produzent von Fragile As China (91) und Headlines (93) und Musiker vom Schlage Steuart Smith, Nicky Hopkins, Barry Beckett, Duane Eddy, Bill Payne oder Dan Penn sorgten für Respekt und ganz neue Verbindungen. So produzierte Dawson 1996 das in Folk & Country-Kreisen goutierte Comeback von Living Legend Charlie Louvin, The Longest Train, steuerte sogar drei seiner eigenen Songs bei, was einem Ritterschlag gleichkam.

Parallel zur amerikanischen Phase verlor Dawson aber nie den Kontakt nach Old Europe, tourte Anfang der 90er monatelang als Special Guest von BAP durch Deutschland und gelangte mit der Single 'How Can I Sleep Without You' sogar in die hiesigen Charts. Eine später veröffentlichte Alternativversion desselben Songs präsentierte übrigens Americana-Heroine Lucinda Williams als Duettpartnerin! "Ganz nebenbei" wurde er ein zentrales Mitglied bei der englischen Folk Rock-Referenzgruppe Plainsong (mit Iain Matthews), veröffentlichte drei gestandene CDs und absolvierte gleich mehrere Tourneen durch alle möglichen Clubs und Festivals in ganz Europa.

1999 erschien sein erstes, komplett in England eingespieltes Album, gleichzeitig sein Debüt für das deutsche Blue Rose Label - Under The Sun. Stilistisch öffnete Dawson hier lieb gewonnene amerikanische Strukturen und bezog sich vehement auf frühere Pop- und Rockeinflüsse. Auf seinem Weg zum ultimativen Roots Pop-Song wurde er von Andy Metcalfe & Kimberley Rew (Soft Boys, Katrina & The Waves), Alt.Nashville-Multitalent Daniel Tashian (Josh Rouse, Patty Griffin,) unterstützt.
Danach betrieb Julian Dawson ein munteres Gemeinschaftswerk mit Byrds-Kultfigur Gene Parsons, Hillbilly Zen: kalifornische Sessions mit fast privatem Backporch-Charakter im angenehmen 60er Westcoast-Ambiente. 2002 kamen zwei Benefizprojekte mit Iain Matthews zugunsten österreichischer Flutopfer und 2003 eine überraschende Plainsong-Reunion mit einer erfolgreichen Tournee und der CD Pangolins.
Das ambitionierte, modern klingende Soloalbum Bedroom Suite folgte darauf 2004. Hintergründig ironische Texte über Liebesbeziehungen und Freundschaften wurden in einen intelligenten, niveauvollen Pop-bis-Roots-Sound gesteckt, zum Großteil von der illustren Under The Sun-Clique eingespielt.
Das privat herausgegebene Konzeptwerk Nothing Like A Dame, begleitet von ueber 50 Shows in Europa, bestimmte für Julian Dawson das Jahr 2006, sein erstes reines Cover/Tributealbum mit ausschließlich Liedern von/über Frauen in einer Bandbreite von Joni Mitchell über Destiny's Child und Janis Joplin bis hin zu Nancy Sinatra.

Was uns endlich zu Deep Rain führt. Julian Dawson hat sich für diese Produktion nach langer Zeit mal wieder in Nashville eingefunden und seine allerbesten Freunde kontaktiert: Quartier bezogen bei Holly und Barry Tashian, den legendären Dan Penn als Produzent und gelegentlichen Co-Writer verpflichtet! Im Team mit Penn, berühmt für Arbeiten mit den Box Tops, Eddie Hinton, Solomon Burke und für Ewig-Hits von 'Dark End Of The Street' bis 'I'm Your Puppet', trifft Dawson genau jenen Country Soul-Nerv, der ja seit vielen Dekaden so typisch ist für ländliche Americana Music südlich der Mason Dixon Line und nun erstmalig Einzug hält in den britisch geprägten Roots-Pop des stets wandlungsfähigen Singer/Songwriters. Deep Rain bietet mit seinen 12 Tracks ein natürlich klingendes, friedsames Programm mit hohem Wohlklang-Faktor, in dem seelenvolle Balladen, semiakustisch/elektrischer Singer/Songwriter-Stoff und lässige Uptempo-Nummern im Country Pop-Stil ihren festen Platz einnehmen. Bis auf eine Version des Motown-Klassikers 'What Becomes Of The Brokenhearted' hat Julian Dawson alles selber komponiert, darunter vier Titel mit Dan Penn, zwei mit Song-Altmeister Gene Pistilli (Manhattan Transfer) sowie 'Barbed Wire Fence' mit Iain Matthews.

Die Tage der Aufnahmen in Nashville begannen immer mit einem gemeinsamen "Spaziergang mit Hund" mit Barry and Holly, wobei meistens ein Treffen mit Barry's Arbeitgeber aus Gram Parsons-Zeiten, Emmylou Harris, mit Sonnenbrille und Hut vermummt wie einst Greta Garbo, stattfand. Danach ab in Dan Penn's Keller, wo sich dessen Studio befindet. Alle Instrumente aufgebaut, um die kompletten Songs gleichzeitig einzuspielen (auch Julian's Gesang ist durchgehend ‚live'), Verwendet wurde für die Aufnahmen Penn's Vintage-Equipment, und alles wurde auf 16-Spur-Band wie zu alten Muscle Shoals-Zeiten mitgeschnitten. Dan's ‚Born Again"-Status fand Einklang mit Julian's katholischer Erziehung und führte zu einer unglaublich harmonischen Zusammenarbeit. Es soll dabei aber auch viel gelacht worden sein, wie zu hören war.

Dawson besticht auf Deep Rain durchweg als einfühlsamer, klangvoller Sänger mit warmer, charakterstarker Stimme und äußerst versierter Instrumentalist mit akustischer Gitarre und diversen Mundharmonikas - seinem Markenzeichen! Er wird von einem erfahrenen Nashville/Allstar-Team begleitet: an den Gitarren Steve Allen (Josh Rouse, Steve Forbert) und Bill Lloyd (Foster & Lloyd), die Keyboards übernahmen Billy Livsey und John Deaderick (Michael McDonald, Allison Moorer), die Drums Steve Ebe. Julian's ehemaliger Schlagzeuger, Vince Santoro (Rosanne Cash, Rodney Crowell), spielt auf dem Album Percussion und singt zusammen mit seiner Ehefrau und die Tashians die Backing Vocals, Dawson's langjähriger Weggefährte Daniel Tashian spielt zudem Bass, Gitarren und Ukulele.

Dan Penn hatte bereits vor 10 Jahren gesagt: "Let's make a country record with a bald guy from England and a soul producer - that will fuck them up!' Mit Julian Dawson hat er zwar den Engländer gefunden, ein Country-Album ist es aber nicht geworden…

(Quelle: Blue Rose Records, 2008)


FORMAT: CD


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