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CD-DETAILS BODY TALK PT. 2 [ROBYN]


Foto: Rankin/Ministry of Sound Recordings

Robyn

Body Talk Pt. 2 [Electronic / Dance]


RELEASE: 10.09.2010


LABEL: Ministry Of Sound

VERTRIEB: Warner Music Group

WEBSITE: www.robyn.com

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Die Aufregung um Body Talk PT 1, den Auftakt ihrer ambitionierten 2010er Albumtrilogie, ist kaum abgeklungen, da legt Robyn schon kräftig nach. Was ihre Fans nur freuen kann, denn gleich die erste Single der Body-Talk-Serie, das herzzerreißende "Dancing On My Own", schloss nahtlos an den Vorgängerhit "With Every Heartbeat" an. Die Reaktionen waren eindeutig. Kein Wunder also, dass alle gespannt auf den Nachfolger warten.

Robyn - Hang With Me official video from Robyn on Vimeo.



"Body Talk PT 2" setzt genau dort an – und ganz eigene Akzente. Hier kann Robyn ihre Popqualitäten voll ausspielen: Ganze acht Songs lassen ihrer Liebe für hypnotische Wiederholungen, treibende Beats, ansteckende Refrains und unverschämt offene und emotional-verletzliche Texte, die sich nur wirklich selbstbewusste Menschen erlauben können, freien Lauf. Und Robyn beweist einmal mehr ihr sensibles Popverständnis für ausgefeilte Songs und Sounds.

Sasha Frere Jones (New Yorker) bringt es treffend auf den Punkt: "(Robyn) besitzt einen ausgesprochenen Instinkt für wunderschönen Mitsingpop, der – wie bestimmte Graphitlegierungen – Leichtigkeit und Stärke in sich vereint und ebenso viel Humor wie Leidenschaft verträgt. Wenn sie dabei ab und zu ein paar Verweise auf Emanzipation und Unabhängigkeit einstreut, dann verkörpert sie damit wahrscheinlich genau den Feminismus, der 2010 zeitgemäß ist." Oder, in Robyns eigenen Worten (NME): "Als geistig gesunder Mensch ist es glaube ich unmöglich, kein feministisches Weltbild zu haben."

Diese Sichtweise – gepaart mit, laut Robyn, "endorphin-produzierenden Songs" – bringt "BTPT2"" perfekt auf den Punkt. Schon im ersten Track, "In My Eyes", besinnt sich Robyn auf ihren "With Every Heartbeat"-Kollegen Kleerup und feilt gemeinsam mit ihm ein glitzerndes Intro zurecht, das nichts anderes ist als "ein Selbstgespräch, das akkurat festhalten soll, was ich gerade über mein Leben denke". Doch wenn man Robyn folgende Textzeilen singen hört, "I know you think it’s better on the inside with them, you’re better off outside looking back in", kann man sie sich ebenso gut als unbeteiligte Außenstehende vorstellen, die sich in einem Pulk künstlicher und sinnentleerter Popstars wiederfindet.

Auf "Include Me Out" schlüpft Robyn erneut in die Rolle der volksnahen Popikone, die in ihren Texten auch Transen und Omas würdigt. Laut einer Computerstimme, die diese glorreiche Elektropophymne einleitet, "ist es ganz einfach. Nur ein einziger Impuls, der sich regelmäßig wiederholt."

Weiter geht es mit ""Hang With Me, auf "BTPT1" schon als Akustikversion vertreten. Neu ab- und aufgemischt von Robyns treuem Dauermitstreiter Klas Ahlund schüttelt es uns mit wummernden Beats aus der Lethargie. Derart wachgerüttelt sind wir bereit für die Message von "Love Kills": Robyns eher düstere Kollaboration mit dem schwedischen Technopop-Duo Savage Skulls dient als Warnung an alle Romantiker: "If you’re looking for love, get a heart made of steel, ‘cause you know that love kills" (später abgemildert durch einen Nachsatz der bekennende Romantikerin, "until that one kind soul reveals itself").

Das folgende "We Dance To The Beat" verweist auf das Titelthema von "Body Talk PT 1" und die totale Körperlichkeit des Tanzens. "We dance to the beat of the continents shifting beneath our feet – we dance to the beat of distorted knowledge passed on", verrät Robyns roboterhafte Stimme über seltsam sanft pluckernden Beats, die die stratosphärisch abstrakten, aber gleichzeitig unmittelbar ins Herz schießenden Texte zusammenhalten und dabei so unterschiedliche Themen wie "Zahlen und Wiederholung, seismische Verwerfungen, Trennungen, Zufälle und Erdbeben" untermalen.

Als knallharte Zäsur setzt "Criminal Intent" auf die freche Härte, die Robyns andere Seite ausmacht, und serviert uns eine Dosis lupenreinen Rappop für gestählte Ohren. Neben Klas ist hier auch Diplo von der Partie, der neben MIA und Major Lazer schon BT1s brillanten Reggaepop Dancehall Queen produziert hat.

Mindestens ebenso typisch für Robyn ist es, dass sie einen Rapstar wie Snoop Dogg dazu bringt, seinen natürlichen Lebensraum zu verlassen, um stattdessen mit ihrer hohen Lieblings-BPM-Frequenz mitzuhalten. Snoops „Ooh-ee!“ auf "U Should Know Better" kontert sie entsprechend souverän und unvergesslich mit "When in Rome I sat down with the Romans, said we need a black Pope and she better be a woman".

Die Zusammenarbeit der beiden kam ursprünglich durch Robyns Remixe von Snoops ""Sexual Eruption (original) and "Sensual Seduction" (alternative version) zustande. "Er ist ziemlich clever. Er merkt sofort, wenn ihm etwas Gutes über den Weg läuft und ist immer offen für Neues. Er fand meine Sachen gut, also haben wir ein Studio in L. A. gebucht. Ich hatte total weiche Knie! Aber er war genau so, wie ich es mir gewünscht hatte." Nicht zuletzt die Badeschlappen, die Snoop während der gesamten Aufnahmen trug …

Fehlt nur noch das große Finale, "Indestructible", das zum Abschluss wogende Streicher und überschwängliche Bekenntnisse zur Kraft der Liebe auffährt. Dabei setzt der Track gleich doppelt Akzente: Einerseits liefert er ein weiteres Beispiel für Robyns instinktives Talent, selbstbewusste Stärke mit verletzlicher Offenheit zu verbinden, andererseits setzt sie bei den Arrangements auf Carl Bagge, d. h. alle der vertretenen Mitstreiter – außer Snoop und Diplo – stammen aus Schweden.

Auf "Body Talk PT 2" beweist Robyn wieder einmal, dass sie keine Angst vor unironischer Naivität hat, aber auch nie auf die Idee kommen würde, ihre Intelligenz und Klugheit zu verstecken. Während sie musikalische Muskeln spielen lässt, steht ihr riesiges Herz immer im Mittelpunkt – und das auf jedem Song des Albums.

Bleibt nur noch die Frage, was uns im letzten Teil der Trilogie erwartet? Wir dürfen gespannt sein. Der gesamte Produktionsprozess – Schreiben, Aufnahme und Veröffentlichung – ist dermaßen kurzfristig und kompakt angelegt, dass Robyn die Energie des Jahres perfekt einfangen kann. Und wenn man "Body Talk PT 2" als Messlatte nimmt, kann das Finale einfach nur großartig werden!

Robyn live - Tourdates 2011
  • 07.03.2011 Frankfurt, Mousonturm
  • 09.03.2011 Köln, Live Music Hall
  • 11.03.2011 München, Muffat Halle
  • 12.03.2011 Berlin, Astra Kulturhaus

Robyn live - Tourdates 2010
  • 09.09.2010 Berlin, Music Meets Media
  • 10.09.2010 Berlin, Berlin Festival
  • 10.10.2010 Hamburg, Große Freiheit

(Quelle: Peter Goebel, Presse Peter, 18.8.2010)


FORMAT: CD


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